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Von der Sparflamme zurück in die Stärke. Burnout erkennen und bewusst entgegenwirken.

Aktualisiert: 14. Apr. 2022


Im dritten Jahr der Pandemie brennt das Feuer bei vielen auf Sparflamme. Was zu Beginn wie eine Ausnahmesituation schien, wurde zum belastenden Dauerzustand: Durch das Verschmelzen der Lebensbereiche Arbeit und Freizeit, bei gleichzeitig massiven Einschränkungen in Bezug auf die Erholungsmöglichkeiten, hat sich die Gefahr eines Burnouts - dem mentalen und körperlichen Ausbrennen - noch verstärkt. Wo anhaltende extreme Herausforderungen nicht durch Regenerationsphasen ausgeglichen werden, breitet sich chronische Erschöpfung aus. Ein besonders guter Nährboden für Burnout ist gegeben, wenn Stress bedingte Energielosigkeit auf innere Antreiber wie Perfektionismus trifft, und daraus eine enorme Drucksituation entsteht.



Ein schleichender Prozess in 7 Phasen - Anzeichen für das Burnout-Syndrom


Doch wer sich aufmerksam beobachtet und um die Phasen des Burnouts weiß, der kann die Warnsignale rechtzeitig erkennen und einordnen, um dann gezielt vorzubeugen oder entgegenzuwirken. (vgl. Burnout-Syndrom, Prof. Dr. Matthias Burisch) Vor allem im fortgeschrittenen Stadium des Burnout-Syndroms sollten körperliche Symptome durch einen Arzt abgeklärt und ergänzend die Möglichkeiten einer Therapie in Erwägung gezogen werden.

1. Aus der Balance

Eher unbemerkt sinkt das Energielevel, weil den Belastungs- keine Erholungszeiten entgegengesetzt werden. Wenn neben der Arbeit keine Zeit mehr für anderes bleibt, sollten die Alarmglocken läuten. Auf einen übersteigerten Einsatz und regelmäßige Mehrarbeit, folgt Müdigkeit.

2. Verlust positiver Gefühle

Die Sehnsucht nach Pausen wird stärker, das Engagement hingegen geringer. Anhand schwindender Aufmerksamkeit, macht sich der schleichende Prozess des Ausbrennen jetzt schon deutlicher bemerkbar. Eine typische Strategie in dieser Phase ist der soziale Rückzug, der wiederum auch zum Verlust von kompensierenden positiven Gefühlen führt.

3. Selbstvorwürfe oder Schuldzuweisung

Zunehmend schwach, hilflos, ängstlich, aber auch aggressiv fühlt man sich im fortschreitenden Prozess des Burnouts. Eine rationale Sicht auf die Ursachen und den Zustand der Erschöpfung ist schwer möglich. Stattdessen ist diese Stufe von einer starken Emotionalisierung geprägt, die auf Selbstvorwürfen oder externer Schuldzuweisung beruht.

4. Low an Leistung


Als Konsequenz folgt auf anhaltendes Ausbrennen eine deutliche Abnahme der Leistungsfähigkeit. Die Konzentration auf komplexe Aufgaben ist kaum mehr möglich, geschweige denn ein kreatives oder flexibles Denken und Handeln. In diesem fortgeschrittenen Stadium des Burnouts ist die Produktivität insgesamt deutlich verringert.

5. Desinteresse und Gleichgültigkeit

Auch außerhalb der Arbeitswelt macht nichts mehr Freude. Selbst für das Ausüben von Hobbies fehlt die Kraft. Das Desinteresse dominiert in allen Lebensbereichen. Ein Vermeiden sozialer Kontakten verstärkt sich nun in sozialer Isolation.

6. Der Körper kämpft

Jetzt manifestiert sich der schleichende Prozess des Burnouts auch im Körper. Bewegungsmangel, Muskelverspannungen oder veränderte Essgewohnheiten können in psychosomatische Erkrankungen münden. Auch das Immunsystem schaltet auf Sparflamme um und hat viel weniger Abwehrmöglichkeiten, um die körperliche Gesundheit aufrecht zu halten.

7. Die Hoffnung stirbt zuletzt

Mittlerweile sind die zuvor noch ab und an aufflammenden Gefühle von Hoffnung und Sinn erloschen. Verzweiflung und Depression haben sich gegen den Funken der Zuversicht durchgesetzt. Der chronische Zustand des Burnouts kann im schlimmsten Fall auch Suizidgedanken hervorrufen.


Für das Feuer sorgen: Prävention als stetige Energiequelle

Statt permanent Öl ins Feuer zu gießen und damit die Flamme schnell ausbrennen zu lassen, gibt es wirksame Möglichkeiten, einem Burnout vorzubeugen:

1. Adieu innere Antreiber

Öfter mal dem Perfektionsmus eine Absage zu erteilen und damit dem inneren Antreiber ein deutliches Signal für eine Auszeit zu geben, kann nachhaltig gegen den übersteigerten Anspruch zu permanenten Höchstleistungen wirken.


2. Grenzen setzen

Auch mal ein „Nein“ zu äußern mag sich kurzfristig aus Angst vor Distanz oder Trennung anstrengend anfühlen. Doch besser ab und zu eine Grenze ziehen, als dauerhaft die eigenen Grenzen zu überschreiten.


3. Priorität Pause

Pausen zur Priorität machen. Selbst wenn die Energie noch endlos scheint, sind bewusst eingeplante Erholungsphasen die beste Prävention vor dem schleichenden Prozess eines drohenden Burnouts.

4. Entspannung lernen

Wer weiß, was hilft, der wendet auch an. Nach dem Erlernen einer für sich passenden Entspannungsmethode wie beispielsweise Yoga, Meditation oder PMR, ist regelmäßiges Üben alleine oder in der Gruppe, der beste Schutz vor dem Burnout-Syndrom.

5. Power of Positivity

"Your energy flows, where your intention goes“, deshalb Fokus auf das Positive. Die Erlaubnis immer wieder ins positive Gefühl gehen zu dürfen, setzt den notwendigen To-dos die Sinn stiftenden To-be gegenüber. Eine nachhaltige Kraftquelle gegen das Ausbrennen.


Let´s talk about it! Sensibilisierung und Support, starke Säulen gegen Burnout.

Das beste Schutzschild gegen den schleichenden Prozess des Burnout-Syndroms ist es, Entspannung im Alltag zur Priorität zu machen. Was vielen bewusst ist, scheint häufig schwierig in der Umsetzung. Es braucht ein Bewusstsein dafür, das Erholung kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist, dass Pausen ein rotes Kreuz im Kalender brauchen, dass man sich für den Weg in die Stärke Hilfe holen darf. Wie lassen sich im Daily Business regelmäßige Kraftquellen als Prävention gegen das Ausbrennen auf die Agenda setzen?


Ein Coach kann beispielsweise in den Themen Strukturierung, Zeitmanagement oder Priorisierung wertvoller Support sein. Auch das Erlernen und regelmäßige Anwenden von Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder PMR (Link PMR Text) wirkt mit Unterstützung von außen nachhaltiger. Erkenne, sprich darüber und werde aktiv um wieder in deine gesunde Energie zu kommen. Mehr darüber erfährst Du im Workation Podcast #11 „Unbemerkt und schleichend“ oder in einem persönlichen Erstgespräch mit mir:




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